Montag, 27. August 2007

Der Weg zur World Series of Poker - Schritt 2

Pokerkasse und Pokerkonto sind angelegt, und schon kann es los gehen. Doch was nun? Praxis ist angesagt, und wo findet man selbige besser als in der Hausrunde oder beim Playmoney-Table online? Überall sonst.

Wir erinnern uns: es geht zur World Series of Poker. Und das bedeutet nun mal: Turnier. Also nichts wie raus in die große weite Welt des semilegalen Turnierpokers.

In vielen Städten gibt es bereits privat organisierte Turniere, bei denen man zwar Geld zum Mitspielen bezahlen muß, aber anschließend kein Geld ausgezahlt wird. Vielmehr gibt es Sachpreise zu gewinnen. Da das Ordnungsamt, Dolch im Rücken fast jeder spaßigen Angelegenheit, offenbar keine Probleme mit diesen in der ganzen Stadt über Plakate angekündigte Events hat, streichen wir das "semi", und übrig bleibt "legal". IANAL.

Ob man mit den ausgespielten Preisen etwas anfangen kann tut nichts zur Sache - hier geht es um die Übung, nicht um die neue Küchenausstattung.

Und warum ist es eine gute Übung? Weil...
- das Turnier (hoffentlich) nach normalen Regeln ausgetragen wird: kein Re-Buy, regelmäßige Blind-Erhöhungen, Tischsieger kommen weiter.
- man "echten Menschen" gegenüber sitzt (im Gegensatz zum Online-Poker), die man fast alle nicht oder nur schlecht kennt (im Gegensatz zur Hausrunde)
- der Einsatz möglicherweise höher ist als bei Heimspielen (und höher als am Playmoney-Tisch sowieso), der Druck also größer ist

Alles in allem ein logischer nächster Schritt für alle fortgeschrittenen Pokerspielenden.

Nun hat yours truly auch gerade ein Turnier hinter sich - sogar zwei Mal bin ich angetreten. Zugegeben, bei der World Series geht das nicht, aber wir wollen mal nicht so sein...
Jedenfalls bin ich beide Male ausgeschieden. Einmal hatte ich mir nichts zuschulden kommen lassen und lief mit As-10 suited nach getroffenem As im Flop und ob des zusätzlichen Flush-Draws All-In gegen Poket Aces. Kann passieren, ist halb so wild (andere Gestalten zeigten sich sichtlich und lautstark erbost, als sie mit As-2 pre-flop All-In gingen und in ein paar Poket-3er liefen, aus denen dann ein Vierling wurde...).
Das zweite Mal war ich es selber schuld, als ich pre-flop auf dem Blind mit Pocket-6ern nach erhöhungsloser Runde anzog, mir ein Reraise-All-In einfuhr, und gecallt hatte. Die Pocket Aces, die mich dann blöde angrinsten, hatte ich mir gefragt. Das war kein Pech, das war Dummheit.

Aber: was gelernt. Und das ist doch die Hauptsache.

Ein Freund schaffte es an jenem Abend bis zum Final Table. Aber diese gar köstliche Geschichte muß jener schon selber erzählen ...
(Update: Das macht er auch, und zwar hier.)

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